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Walter Feil2012-03-09 08:39:112012-05-09 17:18:14China will Ausbeutung der Arbeiter bekämpfen
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Walter Feil2012-03-09 07:52:522012-05-09 17:19:07China plant Wachstum von 7,5 %
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Walter Feil2012-03-08 17:22:112012-05-09 17:19:30Versicherungen leiden unter Niedrig-Zinsen
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Walter Feil2012-03-02 19:58:242015-02-23 11:16:103ik-Wochenbericht vom 02.03.2012
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Walter Feil2012-03-02 17:54:022012-05-09 17:20:17Japan: Goldener Fallschirm für verdiente Bürokraten
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Walter Feil2012-03-02 16:04:502012-03-08 15:54:15Schiffe werden niemals fliegen lernen
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Walter Feil2012-03-02 10:58:122012-04-26 15:37:30EZB flutet die Märkte mit 1 Billion Euro
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Walter Feil2012-02-28 08:14:352012-03-02 19:53:50China stützt die heimische Autoindustrie
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Walter Feil2012-02-24 14:54:382012-03-07 16:40:36Investitions-Chancen in Japan nach Fukushima Nach oben scrollen
China will Ausbeutung der Arbeiter bekämpfen
von Walter Feil/1,2 Millionen Arbeiter beschäftigt der taiwanesische Hersteller Foxconn in China. Er beliefert neben Apple auch andere High-Tech-Firmen wie Dell, HP, IBM und Sony. Der Stern berichtet am 21.2.2012 über schlechte Arbeitsbedingungen mit vielen Überstunden, Schichten von 12 – 15 Stunden an sechs oder sogar sieben Arbeitstagen wöchentlich und geringem Lohn, der die Arbeiter praktisch zwingt, die exzessiven Überstunden abzuleisten.
Arbeitsbedingungen werden künftig intensiver kontrolliert
Arbeitsminister Yin Weimin kündigte am Rande des diesjährigen Nationalen Volkskongresses an, dass die chinesischen Behörden die Überwachung der Unternehmen verstärken wird. Mit Unternehmen, die die Gesetze nicht einhielten, würde man sich ernsthaft befassen.
Der lange Weg zur Konsumgesellschaft hat begonnen
Diese Ankündigung passt genau zum aktuellen Fünf-Jahres-Plan Chinas, in dem ein starker Fokus auf die Stärkung des inländischen Konsums gelegt wird. Eine Steigerung der Arbeitseinkommen führt zu mehr Einkommen. Die Reduzierung der Arbeitszeiten durch Abbau von Überstunden führt zu mehr Privatleben und damit auch zu einem erhöhten Bedarf an privatem Konsum.
Es wird noch viele Jahre dauern, bis China die Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Bevölkerungsschichten an den gewünschten Standard weiterentwickelt hat und diese zu „Konsumenten“ gemäß unserer Vorstellung geworden sind.
300 Millionen Chinesen zählen bereits zur Mittelschicht
2009 zählten bereits 230 Millionen Menschen in China zur Mittelschicht. Bei dem rasanten Wachstum dieser Gruppe schätze ich diese Ziffer heute auf an die 300 Millionen Menschen. Dies entspricht fast der gesamten Einwohnerzahl der USA. Für Investoren bedeutet dies, den Fokus auf Unternehmen, die den Bedarf dieser Konsumentengruppe bedienen, zu verstärken.
China plant Wachstum von 7,5 %
von Walter Feil/In seiner Eröffnungsrede zum Nationalen Volkskongress verkündete der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao für das laufende Jahr ein offizielles Wachstumsziel von 7,5 %. Die Märkte reagierten zunächst negativ. Christian Hofmann, den ich auf meiner Erkundungsreise in China im März 2010 persönlich kennenlernte, ist Senior Advisor des auf China spezialisierten Fonds FIVV-Aktien-China-Select-UI und beurteilt die Entwicklung differenzierter. Ich zitiere aus seinem jüngsten Marktkommentar:
China will den heimischen Konsum stärken
„China senkt seine Konjunkturprognose“ flimmerte es über die Nachrichtenticker – und schon rutschten die Aktienindizes dieser Welt ins Minus. Dabei hätte das, was Ministerpräsident Wen Jiabao in seiner Rede zur Eröffnung des Nationalen Volkskongresses in Peking verkündete, eigentlich niemanden überraschen sollen. Vor ziemlich genau einem Jahr nämlich hatten, an gleicher Stelle, die Delegierten des Nationalen Volkskongresses einem Wachstumsziel von 7% für den aktuellen Fünf-Jahres-Plan zugestimmt. Unter dem Motto „Qualität statt Quantität“ sollte es zwischen 2011 und 2016 nicht mehr ausschließlich um die Erreichung immer neuer Wachstumsrekorde gehen. Vielmehr sollte sozialem Ausgleich und ökologischer Nachhaltigkeit ein deutlich höherer Stellenwert eingeräumt werden. China hatte sich entschieden, freiwillig auf die Wachstumsbremse zu treten, wollte unabhängiger von Investitionen und Exporten werden und den heimischen Konsum stärken. Dass Wen für das laufende Jahr nun ein offizielles Wachstumsziel von 7,5% nennt, ist eigentlich nur konsequent.
Veröffentlichte Planzahlen markieren die Untergrenze
Dass offizielle Wachstumsziele in China keinesfalls als Prognosen, sondern vielmehr als die absolute Untergrenze eines angestrebten BIP-Anstiegs zu verstehen sind, sollte längst klar sein. Bereits für den abgelaufenen Fünf-Jahres-Plan 2006-2010 hatte das offizielle Wachstumsziel lediglich 7,5% betragen. Die tatsächlichen Wachstumsraten haben diese Ziele allerdings durchweg übertroffen – zuletzt mit 10,4% in 2010 und 9,2% in 2011. Für das laufende Jahr bleiben die meisten Volkswirte dann auch bei Wachstumsprognosen zwischen 8% und 8,5%. Unserer Meinung nach absolut realistisch und ein mehr als ordentlicher Wert für die mittlerweile zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt!
Mehr Spielraum für Reformen
Genauso sicher wie quantitative Wachstumsziele regelmäßig übertroffen werden, wurden Ziele zur Verbesserung der Qualität des Wachstums in der Vergangenheit meist verfehlt. Übrigens kam auch dies in der Eröffnungsrede Wen Jiabaos zur Sprache. In Sachen Preisstabilität zum Beispiel, aber auch im sozialen Wohnungsbau und bei der Steigerung der Energieeffizienz seien die Zielvorgaben im vergangenen Jahr nämlich nicht erreicht worden. Mit ihrer neuen Wachstumsvorgabe verschafft sich die chinesische Führung somit vor allem selbst mehr Spielraum zur konsequenteren Umsetzung dringend nötiger Reformen. Allem voran geht es darum, den relativen Wachstumsbeitrag der privaten Konsumnachfrage zu steigern – ein Vorhaben, das per Definition auch zu einem niedrigeren Gesamtwachstum führen muss. Was bleibt, ist die Frage nach dem genauen Anpassungsprozess in dieser Richtung. Denn implizit bedeutet die relative Aufwertung des privaten Konsums ja nichts anderes, als den Einkommenstransfer von Unternehmen und (lokalen) Regierungen an private Haushalte. Ein in erster Linie verteilungspolitisches Unterfangen also, bei dem es die Balance der Interessen einzelner Gruppen innerhalb der chinesischen Gesellschaft im Auge zu behalten gilt. Löhne, Zinsen, sowie der Außenwert des Renminbi werden dabei eine größere Rolle spielen müssen. Interessanterweise rückt jedoch auch eine weitere Möglichkeit zunehmend in den Fokus der Diskussion – die Privatisierung staatlicher Vermögenswerte.
Enormens Potential für Privatisierungen
Wie viel Spielraum in dieser Richtung nach wie vor besteht, lässt sich leicht an der Struktur des chinesischen Aktienmarktes verdeutlichen. Noch immer machen staatlich kontrollierte Unternehmen rund 80% der chinesischen Aktienmarktkapitalisierung aus. Zum Vergleich: In Russland sind es 62%, in Brasilien 38%. Ein weiteres Indiz für die überbordende chinesische Staatswirtschaft findet sich in einem sozialen Phänomen der jüngeren Zeit – dem Trend unter jungen Fachkräften, zur „Rückkehr ins System“. Die Anzahl derjenigen, die sich zum jährlichen Aufnahmetest für Staatsbeamte melden, steigt jedenfalls kontinuierlich. Waren dies in 2007 noch 600.000 Bewerber, sahen in 2010 bereits 1,5 Millionen Bewerber das Beamtentum als geeigneten Weg des sozialen Aufstiegs. Umso interessanter ist es daher zu beobachten, dass sich in den vergangenen Monaten ein durchaus kritischer Diskurs zum Einfluss und zur Zukunft staatlicher Unternehmen entwickelt hat. Eine Wachsende Anzahl chinesischer Wissenschaftler kritisiert dabei die Abhängigkeit dieser Unternehmen von billigem Kapital, politischer Vorteilnahme, und der Monopolisierung ihrer jeweiligen Märkte. Die damit einhergehende Fehlallokation von Ressourcen sei das Grundübel der chinesischen Wirtschaftsstruktur und behindere ein weiterhin dynamisches Wachstum in den kommenden Jahren. Dem ist im Grunde nichts hinzuzufügen und es bleibt zu hoffen, dass die chinesische Führung – vor allem die neue Generation, die ab 2013 die Geschicke des Landes leiten wird – den Willen für weitere Reformen und die Liberalisierung strategischer Wirtschaftsbereiche aufbringen wird. Das chinesische Wachstum stünde damit insgesamt auf einem gesünderen Fundament und vermutlich würden auch die Aktienmärkte bald begreifen, dass die Fixierung auf reine Wachstumszahlen der Vergangenheit angehören sollte.
Versicherungen leiden unter Niedrig-Zinsen
von Walter Feil/Nur 0,79 % Zinsertrag bieten die jüngst emittierten Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland mit fünfjähriger Laufzeit. Diese Mini-Zinsen entlasten den Staatshaushalt, führen jedoch zunehmend zu Problemen bei den deutschen Versicherungen, die einen Großteil ihrer Vermögensreserven in Staatsanleihen angelegt haben.
Versicherungen müssen Staatsanleihen kaufen
Auf der Handelsblatt-Jahrestagung „Assekurenz 2012“ in Düsseldorf diskutierten die Teilnehmer über die neuen Regeln zur Auswahl von Vermögensanlagen. Solvency II soll die Versicherer dazu bringen, dass sie ihre Risiken besser mit Eigenkapital absichern. Über Vorschriften in Zusammenhang mit der Eigenkapitalunterlegung können die Staaten offensichtlich durch die Hintertür Einfluss auf die Anlage-Entscheidungen der Versicherer nehmen. Immobilienanlagen z.B. müssen mit 25 % Eigenkapital unterlegt werden, Anleihen der Euro-Staaten dagegen nicht.
Bafin verweist auf politische Entscheidungen
Wie das Handelsblatt vom 7.3.2012 berichtet, wird diese Regelung schon seit langem kritisiert. Auf der Assekuranz 2012 wollte sich die Bafin-Exekutivdirektorin Gabriele Hahn jedoch nicht inhaltlich dazu äußern. Stattdessen verwies sie darauf, dass „dies Dinge sind, die auf politischer Ebene entschieden“ werden.
Versicherungskunden als Staats-Finanziers?
Die Solvency-II-Regeln sehen vor, das Versicherer für jede Form der Kapitalanlage Eigenkapital vorhalten müssen. Staatsanleihen gelten weiterhin als risikolos und müssen – im Gegensatz zu Anlagen in Immobilien, Aktien und Unternehmensbeteiligungen – nicht mit Eigenkapital unterlegt werden. Da das Eigenkapital der Versicherer nicht beliebig erhöht werden kann, übt diese Einstufung erheblichen Einfluss auf die Zusammensetzung der Kapitalanlagen von Versicherungen aus.
So schließt sich der Kreis: Versicherungskunden möchten nicht in Staatsanleihen investieren, wenn sie hierfür nur 0,79 Zinsertrag erhalten. Sie zahlen jedoch Beiträge auf ihre Versicherungspolicen ein. Die Versicherer wiederum investieren schwerpunktmäßig in Staatsanleihen. Auf lange Sicht werden die Versicherungskunden damit indirekt zu Staatsfinanziers.
Griechenland-Misere trifft auch Versicherungskunden
Neben anderen Versicherungen hielt auch der Allianz-Konzern (als risikolos eingestufte!) Anleihen diverser Euro-Staaten. Im August 2011 gab der Konzern bekannt, dass er seine griechischen Staatsanleihen von rund 1,3 Milliarden Euro auf fast die Hälfte auf den (damaligen) Marktwert abgeschrieben habe. Der Nettogewinn sei damit um 326 Millionen Euro gesunken, „den Rest müssen die Versicherten tragen“.
Niedrig-Zinsen verschärfen das Problem
Schwerwiegender als der Ausfall der relativ geringen Anlagesummen in griechische Staatsanleihen ist jedoch die anhaltende Entwicklung zu niedrigen Zinserträgen für die Anleihen der noch als „sicher“ geltenden Staaten Europas. Jede auslaufende Anleihe aus früheren Zeiten führt zu neuem Anlagebedarf, der heute nur noch mit niedrig verzinsten Anleihen gedeckt werden kann. Dies führte in den letzten Jahren bereits zu einer stufenweisen Reduzierung der Garantieverzinsung, die seit Januar 2012 bei nur noch 1,75 % liegt.
Politisch beeinflusste Konzentration des Anlagemixes auf Staatsanleihen und gleichzeitig extrem niedriger Zinsertrag für das neu anzulegende Kapital sind ein Teufelskreis, der das Renditeproblem der Versicherer Monat für Monat verschärft. Wie soll das Asset-Management der Versicherer die aus früheren Zeiten stammenden Zusagen einer Garantieverzinsung bis über 3,5 % erfüllen, wenn das Zinsniveau der bevorzugt einzusetzenden Staatsanleihen noch längere Zeit so niedrig bleibt?
3ik-Wochenbericht vom 02.03.2012
von Walter Feil/In der heute zu Ende gehenden Börsenwoche hat die Europäische Zentralbank (EZB) zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten den Geldhahn weit geöffnet: 530 Milliarden Kredite flossen zu einem Zinssatz von nur 1,0 % an 800 europäische Banken, und dies für eine feste Laufzeit von drei Jahren. Der Goldpreis reagierte mit einem deutlichen Rückgang.
Spürbarer Rückgang des Goldpreises im Wochenverlauf
Entwicklung des Goldpreises seit dem 1.1.2012
Am Mittwochnachmittag fiel der Goldpreis binnen einer Stunde von 1.785 US Dollar je Unze auf 1.720 US Dies erstaunt für den Tag, an dem die EZB die Märkte mit noch einmal 500 Mrd. Euro flutete und damit den Beweis lieferte, dass sie der amerikanischen Notenbank bezüglich der lockeren Geldpolitik fast den Rang abgelaufen hat. Es gab verschiedene Erklärungsversuche: der amerikanische Notenbankchef Ben Bernanke hatte in einer Rede für die USA eine nur moderate Inflation (unter 2%) für 2012 in Aussicht gestellt und Erwartungen weiterer geldpolitischer Lockerungen (QE3) gedämpft. Vielleicht waren es aber auch nur Gewinnmitnahmen von Investoren, die einen Goldpreis von knapp 1.800 US Dollar nutzen wollten.
Entwicklung der Aktienmärkte im Wochenverlauf
Index Wochentief Wochenhoch aktuell (Stand 02.03.18:15h)
DAX 6.745 6.960 6.910
Euro Stoxx 50 2.484 2.554 2.543
S&P 500 1.355 1.377 1.369
Entwicklung der 3ik-Strategiefonds
Seit dem 2. Dezember 2011 sind unsere drei Anlagestrategien nun als Publikumsfonds am Markt verfügbar. Ab dem 01.01.2012 stellen wir nun die Wertentwicklung dieser Fonds gemäß den Performancedaten 2012 per 01.03.2012 dar.
3ik-Strategiefonds I (WKN A1H44G)
Kurs per 01.03.2012 = 102,37 Euro:
Performance 2012 = +2,41% (2009 = 5,20%, 2010 = 4,32%, 2011 = -5,25%).
Der 3ik-Strategiefonds I konnte in der Berichtswoche die positive Tendenz der Vorwochen fortsetzen. Weiterhin stabile bis steigende Kurse der Unternehmensanleihen im Portfolio und der High Yield Rentenfonds sowie die Partizipation bei Neuemissionen im Unternehmensanleihesektor sind die Performancetreiber im Fonds.
3ik-Strategiefonds II (WKN A1H44J)
Kurs per 01.03.2012 = 106,37 Euro:
Performance 2012 = +5,86% (2009 = 13,32%, 2010 = 10,51%, 2011 = -3,61%).
Der 3ik-Strategiefonds II konnte seine gute Entwicklung seit Jahresanfang nochmals leicht ausbauen. Sowohl aus dem Anleihesektor und dem Aktienbereich kamen positive Ergebnisbeiträge. Bei unseren taktischen Allokationen konnten wir einen Kursgewinn beim Verkauf eines ETFs auf den japanischen Aktienmarkt erzielen. Nach der extrem positiven Aktienmarktentwicklung seit Jahresbeginn erwarten wir eine zumindest temporäre Konsolidierung an den Märkten. Dementsprechend haben wir erste vorsichtige Absicherungspositionen gekauft.
3ik-Strategiefonds III (WKN A1H44L)
Kurs per 01.03.2012 = 105,06 Euro:
Performance 2012 = +4,86% (2009 = 42,63%, 2010 = 17,07%, 2011 = -8,51%).
Der 3ik-Strategiefonds III trat diese Woche nahezu auf der Stelle. Auch hier haben wir unsere taktische Japanposition mit Gewinn verkauft und erste Absicherungsgeschäfte in das Fondsportfolio eingebaut.
Daten zur lebenslang steuerbegünstigten WFLifeCycle-Versicherung
Die Anteilswerte (NAV) der drei internen Fonds zum Stichtag 01.03.2012 sind:
WFLifeCycle I: EUR 103,19
WFLifeCycle II: EUR 123,44
WFLifeCycle III: EUR 127,54
Herzliche Grüße
Ihr Hans Heimburger
CIO (Chief Investment Officer)
Japan: Goldener Fallschirm für verdiente Bürokraten
von Walter Feil/Amakudari („goldener Fallschirm“, japanisch: vom Himmel herbsteigen) bezeichnet die japanische Gepflogenheit, dass verdiente Bürokraten nach dem Ausscheiden aus ihren Positionen in der öffentlichen Verwaltung von der Privtwirtschaft das Angebot erhalten, dort eine lukrative zweite Karriere zu beginnen.
Beziehungsgeflecht höhlt Überwachungsfunktionen aus
TEPCO, der durch die Fukushima-Atomkatastrophe in die Schlagzeilen geratene Energieversorger, pflegt bereits seit 1962 ein enges Beziehungsgeflecht mit den Behörden. Seinerzeit wechselte ein MITI-Bürokrat aus dem Ministerium für Handel und Industrie, das auch für die Koordination der „Japan AG“ zuständig ist, zu TEPCO und brachte es dort bis zum Vizepräsidenten.
Thriller als spannende Urlaubs-Lektüre mit realem Hintergrund
Wie Karl Pilny in seinem Thriller „JAPAN INC.“ mitreißend und mit außergewöhnlich tief recherchierten Fakten beschreibt, bestehen in Japan bis heute sehr viel engere Verflechtungen als wir uns dies bisher vorstellen konnten.
Schiffe werden niemals fliegen lernen
von Walter Feil/Wie die KanAm Grund Kapitalanlegegesellschaft per 29.2.2012 mitteilte, wird der KanAm grundinvest Fonds aufgelöst. Damit trägt sich ein weiterer großer Name in die frustrierend lange Liste der gescheiterten offenen Immobilienfonds ein, die seit geraumer Zeit gar nicht mehr so offen sind wie gewünscht: Die Anleger haben keine Möglichkeit mehr, ihre Anteile jederzeit an die Kapitalanlagegesellschaft zurückzugeben. Die Vermögenswerte des Fonds werden nun entsprechend den gesetzlichen Vorgaben verkauft und der Erlös über die mehrjährige Veräußerungsphase verteilt gleichmäßig an alle Anleger ausgeschüttet.
Geschäftsmodell mit unerfüllbarer Erwartungshaltung
Die Anteile von offenen Immobilienfonds sollen gemäß dem Geschäftsmodell grundsätzlich jeden (Börsen-) Tag an die KAG (Kapitalanlagegesellschaft) zurückgegeben werden können. Dies setzt voraus, dass die KAG jederzeit über ausreichend Liquidität verfügt, rückgabewillige Anleger auszuzahlen. Die Vermögenswerte dieser offenen Immobilienfonds sind jedoch – wie die Fondsbezeichnung zu Recht vermuten lässt – schwerpunktmäßig Immobilien, also Positionen, die in aller Regel nicht kurzfristig veräußert werden können. Damit ist grundsätzlich klar, dass die KAG immer nur eine begrenzte Stückzahl an Anteilen zurücknehmen kann, bis ihre Liquiditätsreserven aufgebraucht sind. Sind diese Reserven bis zu den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen aufgebraucht, können Anteilsrückgaben nicht mehr bedient werden.
Schiffe werden niemals fliegen lernen
Eine Immobilie ist – wie auch hier die Bezeichnung vermuten lässt – recht unbeweglich. Dies gilt nicht nur für den Standort, sondern auch für die Veräußerungsgeschwindigkeit. Ein Verkauf braucht Zeit. In ungünstigen Marktphasen kann auch einmal viel Zeit vergehen, bis für eine Immobilie mit einem Investitionsvolumen von 50 bis 250 Mio Euro, welche die bevorzugten Investitionsobjekte der milliardenschweren offenen Immobilienfonds sind, ein Käufer gefunden wird. Eine Immobilie wird niemals börsentäglich gehandelt werden, genauso wenig wie Schiffe jemals fliegen werden.
Renaissance der geschlossenen Immobilienfonds
Tausende von Anlegern haben bereits eine kluge Entscheidung getroffen: Sie investieren einen Teil ihres Vermögens in börsengehandelte Werte wie zum Beispiel Aktien oder Aktienfonds, Renten oder Rentenfonds, etc, für die es seit Jahrzehnten einen funktionierenden, geregelten Markt mit hoher täglicher Liquidität gibt. Sie akzeptieren für diesen Teil ihres Vermögens die Preis-Schwankungen, die ein täglicher Börsenhandel mit wechselndem Angebot und Nachfrage nun einmal mit sich bringt.
Einen anderen Teil ihres Vermögens investieren diese Anleger jedoch ganz bewusst in Immobilien und akzeptieren damit, dass dieser Teil ihres Vermögens eben nicht börsentäglich verfügbar ist, sondern über einen längeren Zeitraum im Bestand bleiben wird. Mit der richtigen Auswahl von Immobilien erzielen sie damit außergewöhnlich stabile Erträge und eine Rendite, die deutlich über der Rendite von Staatsanleihen liegt. Als Zusatzeffekt bietet das Immobilienvermögen auch über längere Zeiträume einen soliden Inflationsausgleich und damit einen Vermögensschutz für den Fall, dass die hohe Schuldenlast der europäischen Staaten auf mittlere Sicht durch inflationsfördernd gesteuerte Maßnahmen gemildert werden sollte.
Überaschend hohe Renditen durch Zinshaus-Fonds
Zinshäuser mit marktüblichen Wohnungsgrößen lassen langfristig stabile Erträge erwarten. Einige Anbieter von geschlossenen Fonds haben sich darauf fokussiert, solche Zinshäuser preisgünstig aus Sondersituationen heraus aufzukaufen und erzielen damit überraschend hohe Renditen.
Buchen Sie den Flieger, wenn Sie es eilig haben …
… und wählen Sie das Schiff, wenn Sie in längeren Anlagezeiträumen denken.
EZB flutet die Märkte mit 1 Billion Euro
von Walter Feil/Die EZB (Europäische Zentralbank) öffnete Anfang März zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ihre Schleusen und stellte den europäischen Banken nocheinmal über 500 Milliarden Euro zinsgünstige Kredite zur Verfügung. Damit stieg die für nur 1,0 % Zins und mit dreijähriger Laufzeit ausgestattete Darlehensvergabe an die Banken auf über 1.000 Milliarden (1 Billion) Euro. Der neue aus Italien stammende Notenbankpräsident Mario Draghi folgte damit dem Beispiel der FED (Amerikanische Notenbank) unter ihrem Präsidenten Ben Bernanke, der schon seit Jahren außergewöhnlich großzügig Liquidität bereitstellt.
Banken, Politik und überschuldete Staaten profitieren davon
Die Banken profitieren mehrfach von diesem Geldsegen:
Auch die überschuldeten Staaten, die in den letzten Monaten immer wieder Probleme hatten, ihre auslaufenden Anleihen durch neue Anleihen zu refinanzieren, profitieren davon:
Die europäische Politik erweckt den Eindruck, als sei das Überschuldungsproblem gelöst und die Welt wieder in Ordnung: Hohe Nachfrage nach den neu auszugebenden Anleihen bei gleichzeitig sinkenden Zinssätzen, und das Ganze ohne Inanspruchnahme staatlicher Hilfen. Das System repariert sich selbst. Der Steuerzahler wurde nicht mit noch mehr Rettungspaketen belastet.
Das Problem ist nur verlagert
Die Schulden der über ihre Verhältnisse lebenden Staaten haben sich durch diesen Kreislauf nicht reduziert, sondern nur verlagert. Die Banken nehmen einen Kredit (zu 1 % Zins) bei der EZB auf und kaufen damit Anleihen (mit 5 – 6 % Zinsertrag) von Staaten, die auf dem freien Kapitalmarkt vorher nicht mehr so einfach zu plazieren waren. Diese Anleihen akzeptiert die EZB als Sicherheit für die Kredite, die sie (für 1 % Zins) an die Banken gegeben hat. Was geschieht, wenn die Anleihen bei Fälligkeit in einigen Jahren nicht zurückgezahlt werden können, weil die heute überschuldeten Staaten in 3, 5 oder 10 Jahren immer noch überschuldet sind und niemand neue Anleihen zeichnen will?
Zunächst wäre dies ein Problem für die Banken, die die Rückzahlung der dann fälligen Anleihen nicht erhalten. Zahlreiche Banken würden damit insolvent – es sei denn, die EZB gibt erneut zinsgünstige Kredite (gegen die gleichen fraglichen Sicherheiten) aus, womit der Kreislauf erneut in Gang gesetzt wird. Per Saldo liegt das Risiko des heutigen Kaufs von Anleihen überschuldeter Staaten damit bei der EZB. Wer haftet für die Zahlungsfähigkeit der Europäischen Zentralbank?
Es wird schnell klar, das das Schuldenproblem nur verlagert wurde:
Massive Probleme unserer Altersversorgung zu erwarten
Wir müssen uns auf weiter steigende Belastungen und Beeinträchtigungen unseres Handlungs-Spielraums einstellen
Aufteilung der Vermögenswerte muss überdacht werden
Vor dem Hintergrund der abnehmenden Sicherheit von „Geld“- Vermögen und der gleichzeitig fallenden Erträge aus allen zinstragenden Anlagen muss die Aufteilung der Vermögenswerte, die der langfristigen Versorgung dienen sollen, überdacht werden. Mit positivem Vorzeichen stehen auf der Prüfliste:
Die traditionell als „sicher“ angesehenen Vermögensanlagen müssen kritisch hinterfragt werden. Vermutlich ist in zahlreichen Allokationen eine noch breitere Diversifikation als bisher und eine Verlagerung der Schwerpunkte hin zu sachwertorientierten Vermögensanlagen zu empfehlen.
China stützt die heimische Autoindustrie
von Walter Feil/Wie die FTD vom 28.2.2012 berichtet, verstärkt China die Förderung der heimischen Autoindustrie. Dazu zählen unter Anderem folgende Maßnahmen:
Die chinesische Regierung gibt jährlich 13 bis 16 Mrd USD für Fahrzeuge aus. Mit 18,5 Millionen Neuzulassungen ist China weltweit der größte Automarkt. Damit ist China auch für die deutschen Hersteller ein extrem wichtiger Markt, für Audi sogar der weltweit absatzstärkste Markt überhaupt.
Die Aktienkurse deutscher Hersteller fielen gemäß FTD-Meldung um bis zu 3 % ab. Die Kurse chinesischer Autobauer stiegen dagegen um bis zu 5,5 %.
Investitions-Chancen in Japan nach Fukushima
von Walter Feil/Wertentwicklung des Investmentfonds 4Q SmartPower 1.1.-24.2.2012
Fondsmanager Peter Dreide, der mit seinem Fonds 4Q-SmartPower vom 1.1. bis 24.2.2012 fast 20 % Wertzuwachs erreichte, berichtet von aussichtsreichen Investmentchancen in Japan im Bereich der Energieversorgung.
Persönliche Recherche direkt in Japan
Dreide reiste Anfang Februar 2012 persönlich nach Japan und führte Gespräche mit Vertretern des japanischen Regierungsminsiteriums für Energieversorgung METI, der Universität von Tokio, die für die Beurteilung der Stromerzeugung des Landes verantwortlich ist sowie zahlreichen Vertretern von Unternehmen der Energiewirtschaft. Dazu zählen vor Allem Unternehmen aus den Sektoren Stromerzeugung, Stromnetze, Kraftwerksbau, Solar, Batterietechnik, Transformatoren und Kondensatoren. Lesen Sie seinen Bericht und die Einschätzung der Investmentchancen hieraus:
Peter Dreide: Die Ergebnisse meiner Erkundungsreise
Das Investmenthaus Jefferies hat für mich einen auf das Thema des 4Q-SMART POWER zugeschnittenen Trip nach Japan zusammengestellt. Michael Harbisch, Managing Director von Jefferies Frankfurt, eine Dolmetscherin und ich tourten eine Woche durch Japan, um ein klareres Bild über die Energiesituation des Landes zu bekommen. In dieser Zusammenfassung möchte ich nicht auf Einzelunternehmen eingehen, sondern mich rein auf die Situation Japans nach dem schweren Reaktorunglück beschränken.
Energieministerium informiert sehr offen über die Problematik
Um die Sachlage richtig beurteilen zu können, bedarf es einen Rückblick in die Entscheidungen der japanischen Regierung. Das Treffen mit dem japanischen Energieministerium und den verantwortlichen Entscheidungsträgern für die zukünftige Ausrichtung Japans in Punkto Energieausrichtung, war ein „Augenöffner“. Dazu beigetragen hat auch die Offenheit der japanischen Verantwortlichen, das Thema und die Problematik, in der sich Japan befindet, darzustellen.
Bisher starke Ausrichtung auf Nuklearstrom
Japan litt enorm unter dem Anstieg des Ölpreises von 2000 bis 2006, als sich der Ölpreis vervielfachte. Da 95% der Rohstoffe, die Japan benötigt, importiert werden müssen, entschied sich die Regierung 2007, diese Problematik zu entschärfen und gleichzeitig die Anforderungen an den CO2-Ausstoß zu erfüllen. Japan wollte sich unabhängig machen von fossilen Brennstoffen für ihre Stromerzeugung. Daher wurde 2007 beschlossen, dass man künftig 70 bis 80% der Stromerzeugung aus Nuklearkraftwerken und 20 bis 30% aus erneuerbaren Energien gewinnen will. Damit wäre Japan energietechnisch im Strombereich CO2 neutral und bezüglich des landeseigenen Stromsystems unabhängig vom politisch instabilen Nahen Osten.
Aktuell auch in Deutschland Probleme durch Abhängigkeiten vom Gasimport
Deutschland bekommt diese Abhängigkeit vom russischen Gas jetzt zum zweiten Mal in wenigen Jahren zu spüren und löst im deutschen Energieministerium Alarmglocken aus. Die pure Angst vor Netzzusammenbrüchen (siehe Anlage der „Welt am Sonntag“ zu diesem Thema im Anhang) und den damit verbundenen Black Outs sind erschreckend präsent.
Umdenken in Japan nach dem Fukushima-Unglück
Das Unglück von Fukushima nach dem massiven Erdbeben und dem Tsunami hat bei der japanischen Regierung ein Umdenken ausgelöst. Am 31.3.2011 wurde der japanischen Bevölkerung mitgeteilt, dass Japan ein neues Konzept zur Wende in der Energieerzeugung erarbeiten wird. Dieser Plan wird der japanischen Bevölkerung im April/Mai dieses Jahres vorgestellt und zur öffentlichen Diskussion freigegeben. Im Sommer soll dann nach dieser erfolgten Diskussion das neue Gesetz zur Energieversorgung verabschiedet werden. Dieses Gesetz wird in japanischen Regierungskreisen als „Basic Energy Plan“ bezeichnet.
Abschaltung der Reaktoren führte zu akutem Energiemangel
Im derzeitigen Energiezustand besitzt Japan 54 nukleare Reaktoren mit einer Bruttogesamtleistung von 46 GW. Hiervon wurden 51 nach Fukushima (sechs davon in Fukushima) abgeschaltet. Die letzten drei gehen im April vom Netz und werden wie die anderen Reaktoren auf ihre Sicherheit hin überprüft. Diese 54 Reaktoren waren für 26% der Stromerzeugung Japans verantwortlich. Der Rest der Stromerzeugung setzt sich aus 25% Kohle, 28% LNG (Gas) und 13% Öl zusammen. Erneuerbare Energien machen insgesamt 9% aus, wobei 8% aus Hydro/Wasserkraft (Flusskraftwerke) und 1% Solar und Wind stammen. Das Abschalten der nuklearen Reaktoren hatte zur Folge, dass die japanische Bevölkerung und Industrie aus Solidarität freiwillig Stromquellen immer wieder temporär abschaltete und die Stromerzeuger immer wieder kontrollierte Black-outs durchführten, um der entstandenen Stromknappheit zu entgegnen. In einem so hoch fortgeschrittenen Industrieland wie Japan kann dies keine Dauerlösung sein.
Getrennte Stromnetze verschärfen das Versorgungsproblem
Japan besitzt auch im Gegensatz zu vielen etablierten Industrieländern Besonderheiten, die das „Entscheiden“ für die japanische Regierung zusätzlich verkompliziert. Japan besitzt zwei voneinander unabhängige Stromnetze; den oberen Teil der Insel mit 50 Hertz (die deutsche AEG lieferte im Ursprung die Generatoren 1895) und den unteren Teil mit 60 Hertz (die amerikanische General Electric lieferte im Ursprung die Generatoren 1896). Es gibt nur zwei „Converter Stations“ zwischen den beiden Netzen; eins bei Shin-Shinano und ein weiteres bei Sakuma. Die Umspannleistung beläuft sich auf 1GW Leistung zwischen den beiden Netzen und macht einen Austausch fast unmöglich. Desweiteren besitzt Japan 9 regionale Stromerzeugungsgesellschaften, die 88% des Stroms erzeugen – jeder in seinem eigenen Stromnetz.
Entlastung durch Industriekraftwerke nur vorübergehend
Die restlichen 12% liegen bei sogenannten IPPs (Independent Power Producer), vornehmlich japanische Industrieunternehmen, die sich von den 9 Stromgiganten unabhängig machen wollten und seit Jahren ihre eigene Energie erzeugen. Hier wurden nach Fukushima zusätzliche Turbinen (vornehmlich Gasturbinen) auf freien Flächen in den Industriekraftwerken installiert und die zusätzlich gewonnene Energie in das Stromnetz für die Bevölkerung eingespeist. Da die japanische Industrie aber von einer wieder ansteigenden Wirtschaftsleistung des Landes ausgeht, benötigt sie diese Energie künftig wahrscheinlich selbst und kann diese nicht mehr in das Netz einspeisen. Somit erhöht sich in den nächsten Monaten weiter die Kluft zwischen benötigter Strommenge und verfügbarer Strommenge. Es sieht nicht gut aus für Japan in diesem Sommer, der naturgemäß sehr heiß (31 Grad Durchschnittstemperatur) und feucht verläuft.
Basic Energy Plan in der Gesetzgebungsphase
Aufgrund dessen könnte der im April/Mai seitens METI vorgestellte „Basic Energy Plan“ ein Wiederaufnehmen der Atomreaktoren beinhalten. Es bleibt Japan vermutlich keine andere Wahl. Von den 54 Reaktoren werden die sechs aus Fukushima und wahrscheinlich die fünf (wovon schon zwei im Jahr 2009 abgeschaltet worden sind) aus Hamaoka nicht mehr ans Netz gehen und stillgelegt werden. Weitere vier TEPCO Reaktoren könnten abgeschaltet bleiben und die Gesamtzahl von Reaktoren auf 41 reduzieren. Der dadurch entstandene Rückgang in der produzierten Leistung sollte über die Erhöhung der Stromerzeugung aus LNG (Gasturbinen) und erneuerbaren Energien abgefangen werden können.
Erneuerbare Energien im Fokus
In Bezug auf erneuerbare Energien sollte der Hauptfokus auf Solar liegen und hier hauptsächlich auf „Rooftop Installations“, also analog dem deutschen System. Aufgrund der vorhandenen Landknappheit sind riesige Solarparks vermutlich weniger vorgesehen. Solar birgt grundsätzlich immer das Problem, dass es keine Energiequelle ist, die eine „Baseload“, also „Grundlast“ für das Stromnetz erzeugt, sondern in der Menge der produzierten Energie erheblich schwanken kann. Windkraft geht, wenn überhaupt, Onshore nur im Norden Japans und hierzu müssten erst neue umfangreiche Stromnetze gebaut werden. Offshore Wind wie in der Nordsee ist aufgrund der Küstenbeschaffenheit in Japan nicht möglich, da die Küsten sehr schnell steil abfallen. Die diskutierte „Floating Wind Turbine“ Lösung ist sehr teuer und bedarf Diskussionen mit den japanischen Fischern was die mögliche Nutzung in die zeitliche Ferne rücken lässt. Zusätzliche Stromerzeugung durch Hydro (Wasserkraft) ist in Japan schon fast allen Flussläufen vorhanden und birgt kaum mehr Potential. Japan besitzt jedoch über enorme Möglichkeiten in der Energieerzeugung durch Geothermie. Jedoch sitzen die Vorkommen fast ausschließlich in den Nationalparks Japans. Ein „Antasten“ dieser Nationalparks kann, wenn überhaupt, nur nach jahrelangen Diskussionen erfolgen, da die japanische Bevölkerung sehr an ihren Nationalparks hängt.
Solar und Windkraft bieten keine kalkulierbare Grundlastfähigkeit
Die oben genannten Probleme und deren Komplexität zeigen auf, wie schwer die Umsetzung eines neuen Energiemix ohne Nuklearenergie in einem hochindustriellen Land ist. Erneuerbare Energien haben zwei enorme Vorteile: Sie benötigen keine fossilen Brennstoffe (was gut ist für ein rohstoffabhängiges Land wie Japan) und reduzieren gleichzeitig den CO2-Ausstoß eines Landes. Aber gleichzeitig liegen grundlegende Probleme in der nicht vorhandenen Grundlastfähigkeit von Solar und Wind, ganz zu schweigen von topographischen Problemen und der riesigen Aufwendungen in die Netzinfrastruktur, um eine Einspeisung zu ermöglichen.
Veraltete Stromnetze mit Erneuerungsbedarf
Japan besitzt, wie JEDES westliche industrielle Land, ein veraltetes Stromnetz mit alten Kraftwerken. Zusätzlich verfügt Japan über ein einmaliges Problem zweier Stromnetze mit verschiedener Netzfrequenz. Darüber hinaus hat Japan, wie auch die USA, regionale eigene, unabhängige Stromnetze, die eine „Smart Grid“-Lösung momentan nicht zulassen. Die Möglichkeit, durch ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) ein Strommanagement für ganz Japan zu erstellen, bedarf einer kompletten Neustrukturierung des Stromnetzes.
Voraussetzung für neuen Energiemix ist ein intelligentes Stromnetz
Der japanische Staat verfügt zwar über eine hohe Staatsverschuldung, die aber über doppelt so hohe Ersparnisse der japanischen Bevölkerung abgedeckt ist. Gleichzeitig verfügen die japanischen Unternehmen im Gesamten über sehr gute Bilanzen, meistens mit Net Cash versehen. Daher stellt eine Finanzierung solch einer neuen Netz- und Energiestruktur des Landes kein grundlegendes Problem dar. Es bedarf jedoch Zeit, in der dann die bestehenden Nuklearkraftwerke sukzessive abgeschaltet werden und parallel hierzu ein Mix an neuen hocheffizienten Gaskraftwerken, Solarenergie, Windkraft, Geothermie sowie energieeinsparenden Lösungen wie neue Haushaltsgeräte und LED aufgebaut werden kann. Grundlage hierfür sind aber zuerst intelligente Stromnetze, die den tatsächlich benötigten Verbrauch über „Smart Meter“ bei allen Verbrauchern messen können. Hierzu wird Japan wohl, analog zu der EU, ein Gesetz zur vorgeschriebenen Installation von Smart Metern verabschieden.
40 Jahre alte Installationen vor dem Ende ihrer Lebensdauer
Die veraltete Netzinfrastruktur in Japan entspricht dem amerikanischen Niveau und unterliegt einem massiven Ersatz-/Austauschbedarf. Wie auch in den USA, wurde der Hauptteil der Transformatoren und anderer Stromnetzteile vor 30/40 Jahren eingebaut. Da die Lebensdauer/die Funktionsfähigkeit bei 30 bis 40 Jahren liegt, muss auch das japanische Netz analog aller westlichen Industrieländer ausgetauscht werden.
Hervorragende Investment-Chancen in diesem speziellen Bereich
FAZIT: Der Gesetzentwurf für die neue Energieausrichtung Japans wird im April/Mai bekannt gegeben. Wir gehen nach den intensiven Gesprächen mit der Regierung und mit Fachleuten in Japan davon aus, dass die oben beschriebene Vorgehensweise auf der Nuklearseite und dem Aufbau des neuen Energiemix eine hohe Wahrscheinlichkeit hat. Sicher ist jedoch, dass das japanische Stromnetz eine außergewöhnlich hohe Inflexibilität besitzt und gleichzeitig in einen erhöhten Ersatzbedarf-Zyklus eintaucht.
Elektroindustrie und Turbinenherstellen profitieren besonders stark
Hiervon sollten die Unternehmen aus dieser Branche massiv profitieren, hauptsächlich Inlandsunternehmen der Elektroindustrie und gezielte ausländische Anbieter. Auf der Stromerzeugungsseite werden japanische LNG (Gasanbieter) und Turbinenhersteller weltweit profitieren. Strom-Back-up-Lösungen werden diesen Sommer verstärkt in den Vordergrund treten wie auch industrielle Batteriespeicherlösungen.
4Q-SmartPower fokussiert auf die strategisch wichtigsten Regionen
Wir haben diese japanischen Unternehmen, die von einem Umbau Japans auf der Energieseite profitieren werden, in das Portfolio des 4Q-SMART POWER aufgenommen. Wir sehen eine strategische Ausrichtung auf die drei Regionen mit dem höchsten Umbau- und Erneuerungsbedarfs als grundlegend an. Diese beinhalten die USA (30-40% Gewichtung im Portfolio), Europa (ebenfalls 30-40%) und Japan (20-30% Gewichtung).
Alles Gute
Peter Dreide
TBF Global Asset Management
Hinweis: Der „4Q-SmartPower“ ist eine der größten Positionen in dem vermögensverwaltenden Fonds 3ik-Strategiefonds III